DERIVA
EIN EXPERIMENTELLES THEATERPROJEKT
Text und Regie Ivana Di Salvo
Komposition und live Musik Tassos Tataroglou
Choreografie Ursina Natalia Früh
Spiele Ivana Di Salvo, Ursina Natalia Früh, Dominique Lüdi, Tassos Tataroglou
Aufgenommene Stimme Lucia Limonta, Anna Dafne Alessi, Barbara Piovella, Rossella Raimondi e Helen Ibry
​
Übersetzung Luciana Valenza and Jacopo G. Nicoletti
Lektorat Barbara Sauser
Licht Ulrich Kerkmann (Theater Palazzo), Klemens Trenkle (tournée)
Oeil exterieur Anna Dafne Alessi
​
Produktion Astragalo
Ko-Produktion Theater Palazzo
Unterstützt durch die Abteilung Kultur Basel-Stadt, Kanton Basel-Landschaft Bildungs-, Kultur- und Sportdirektion, Ernst göhner Stiftung, Migros Kultur Prozent (Basel und Zurich), Oertli Stiftung, BLKB-Jubiläumstiftung, Schweizerische Interpretenstiftung
​
Mit freundlicher Unterstützung von Istituto di cultura Italiana, Labyrinth Buchhandlung und Martina Langmann
​
​
​
​
​
​
​
​
​
​
​
Teulada verliess ihr Heimatland mit ihren Eltern, sie wanderten nach Mitteleuropa aus. Heute drehen sich all ihre Gedanken um ihren Kinderwunsch, der sich zur Obsession steigert. Ihre Schwester Sulcis arbeitet in der Waffenindustrie. Nach ihrer Schicht kehrt sie mit ihren Sprengstoff beschmutzten Händen zurück zu ihrer Wohnung, sie geht entlang der Geisterruinen wo es kaum einen anderen Ausweg gibt als die Herstellung tödlicher Objekte. Erst kam die Landwirtschaftskrise, dann die Krise der Metall- und Chemieindustrie, geblieben ist einzig die Waffenindustrie. Sulcis’ Tochter Anna lebt bei ihrer Tante Teulada und arbeitet in einem Call Center. Mit ihren Kopfhörern lauscht sie den Stimmen der Leute, verfolgt aber weiterhin ihren Traum Kunst und Malerei zu studieren. Alle drei gehören sie zur selben Familie. Eine Familie, durch Emigration zersplittert: Die einen sind gegangen, die anderen geblieben. Verständnislosigkeit auf beiden Seiten.
​
​
Diese Charaktere haben in unserer Welt nie existiert, vielleicht existieren sie doch. Sie sind wie Frachtschiffe, Behälter voller Emotionen, gefüllt mit potentiellen Leben und Wünschen, kommerzialisierte Körper. Sie zerschellen aneinander/sie rennen gegeneinander an, sie nähern sich jeweils ohne sich zu berühren, doch leisten sich gegenseitig Gesellschaft.
​
Der Text von DERIVA wurde von Ivana Di Salvo verfasst, basierend auf ihren Interviews mit Menschen aus Sardinien. Er wird teils auf italienisch, teils auf deutsch gesprochen- zwei der offiziellen Schweizer Landessprachen, die in der multikulturellen Region Basel stark vertreten sind.
​
Medienberichte über die Waffenindustrie in Sardinien und die Schwierigkeiten der Einheimischen, in einer anderen Branche Arbeit zu finden, haben Ivana Di Salvo inspiriert, das Projekt Deriva zu lancieren. Weitere aktuelle politische Themen wie Emigration / Immigration und soziale Themen wie die Rolle der Frau in der Gesellschaft, Familiendynamik und Assimilation sind dazu gekommen. Die Debatte des Bundesrats in der Schweiz über die Lockerung für Waffenexporte in Bürgerkriegsländer macht das Thema auch für die Schweiz relevant. Die kulturelle Lücke von interdisziplinären Theaterarbeiten, die diese Themen aufgreifen, will Astragalo schliessen und durch das Spiel in deutscher und italienischer Sprache eine Durchmischung des Publikums erreichen und zur Integration beitragen.
​
​
Astragalo ist eine Theater Compagnie, gegründet von Ivana Di Salvo im Januar 2018 in Basel. Die Compagnie arbeitet mit KünstlerInnen aus den Bereichen Theater, Tanz und Musik. Sie erforschet und etabliert eine Dramaturgie die verschiedene Kunstformen vereint und ergründet wie die unterschiedlichen kulturellen Hintergründe der Künstler die Kreationsmethoden und die Performance an sich, beeinflussen.
​
​
​